Spekulation mit Hilfe von Krediten

Spekulieren auf Kredit kann eine starke Versuchung sein, wenn vermeintlich hohe Gewinne locken. Mit diesem Begriff können unterschiedliche Szenarien beschrieben werden. Jemand verspricht sich hohe Gewinne, wenn er Aktien einer bestimmten Firma kauft. Da er aber kein Bargeld zur Verfügung hat, beschließt er, einen Kredit aufzunehmen. Nach seiner Kalkulation ist der erwartete Gewinn deutlich höher als die Kreditkosten. Geht die Rechnung so auf, wie er es erwartet, kann er den Kredit direkt zurückbezahlen und die verbleibende Geldmenge als Gewinn einstreichen. Was aber passiert, wenn die Aktien nach dem Kauf im Kurs nicht zulegen, sondern abnehmen? Wenn der Kurs kontinuierlich fällt, muss er irgendwann die Aktien verkaufen. Der Verkaufserlös ist geringer als der ursprüngliche Kaufpreis. Unterm Strich bleibt ein Verlust. Dieser Verlust trifft ihn nun umso härter, da er einerseits die Kreditsumme und die Kreditkosten zurückzahlen muss. Am Ende hat er sich verspekuliert und Geld verloren statt gewonnen.

Spekulieren auf Kredit kann aber auch bedeuten, dass ein Bauherr seine Baufinanzierung mit einem Kredit aus dem Ausland plant. Er nimmt beispielsweise einen Kredit in Schweizer Franken auf und profitiert zunächst von den deutlich günstigeren Zinsen als im Euro-Raum. Wobei zu bemerken ist, dass diese Darlehen mit einem variablen Zinssatz vergeben werden. Außerdem hofft er vom günstigen Wechselkurs zu profitieren. Solange die Zinsen auf dem bisherigen Stand verbleiben, geht seine Rechnung durchaus auf. Sobald die Zinsen in der Schweiz steigen und sich der Wechselkurs ebenfalls zu Ungunsten des Euros verändert, droht die Spekulation zu einem Risiko zu werden. Plötzlich steigen die monatlichen Raten auf eine nicht einkalkulierte Größe und die Spekulation kann zum Scheitern der Baufinanzierung führen. Einen Kredit günstig zu bekommen kann manchmal eine bessere Alternative sein, als den Wechselschwankungen hinterherzulaufen.

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